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Samstag, 20.05.2006,
14:00 Uhr
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Eigentlich sollte es ein
weiterer langweiliger Tag im Mai auf der "Goldenen Ananas Tour
2006" werden, doch es kam etwas anders. Aber der Reihe nach.
7:15 Uhr der Regionalzug bringt uns nach Hannover. Erstes Umsteigen und
weiter mit dem ICE nach Hamburg. Da der ICE doch recht voll ist, hängen
wir mit einer Tasse Kaffee im Speisewagen ab. Die Zugbegleiterin ist nett.
Sie erklärt uns, dass wir nicht am Hauptbahnhof sondern eine Station
weiter umsteigen sollen, weil wir dort auf dem gleichen Bahnsteig
bleiben können. Kurz vor dem Einlaufen in Hamburg Hbf stellt sich der
Tipp als überflüssig heraus, weil unser Anschluss in Richtung Norden
heute auf dem Nachbargleis bereitgestellt wird, weil im ICE eine große
Jugendgruppe ebenfalls umsteigen muss.
Umsteigen und weiter, eine halbe Stunde später haben wir Neumünster
erreicht, wo es ein letztes Mal umzusteigen gilt. Auf dem Bahnsteig
treiben sich schon einige VfB Fans herum. Wann der Anschluss fahren wird,
ist offen, denn zunächst muss ein Fahrgast von Rettungssanitätern aus
dem Zug geholt werden. Lediglich mit ein paar Minuten Verspätung geht es
weiter in Richtung Kiel.
Weder unsere Bimmelbahn noch der Lübecker Sonderzug (?) haben Einfahrt in
den Bahnhof. Eine kurze Zeit stehen beide Züge nebeneinander, als
plötzlich eine halbvolle Bierflasche an unsere Scheibe klatscht.
Wunderbar, ganz großer Fußball.
Und parallel zu diesem Zug kommen wir auch am Bahnhof an. Das Gleis des
Lübeck Zuges ist schon völlig von den etwas anderen Grünen abgeriegelt.
Wir verstauen unseren Getränkerucksack im Schließfach und schauen uns
den Abtransport der Grünen durch die Grünen an. Perfekt organisiert. Nur
jeweils eine Busladung darf den Bahnhof verlassen, wird in den Bus
gepfercht und der nächste Bus rollt ein. Danach geht es im Convoi mit
lalülala in Richtung Holstein Stadion.
Derweil nehmen wir den nächsten normalen Linienbus und sind kurz vor
13:00 Uhr am Stadion. Tickets organisiert und hinein. Für mich ist es das
erste Mal seit 25 Jahren, während Julian Premiere hat.
Die damalige Tour ist mir noch im Gedächtnis geblieben, weil sie zu den
Highlights gehörte. Doch dazu ein anderes Mal.
Natürlich muss es genau jetzt anfangen zu regnen; haben wir doch unseren
Schirm im letzten Zug vergessen.
Kurz nach 13:00 Uhr kommt Henning bei uns vorbei und bringt Julian das
versprochene Trikot. Ein herzliches Dankeschön noch einmal nach Kiel.
Vor Spielbeginn haben wir uns in den Block neben Lübeck begeben. Eine
gute Entscheidung, sollen wir doch eine große Show erleben.
Schon beim Einlaufen der Mannschaften sitzt Lübeck auf dem Zaun und kurze
Zeit später hüllt sich der Block das erste Mal in Nebel. Doch neben dem
Rauch lodert auch eine große Stichflamme auf, die einige dazu zwingt in
den Innenraum zu springen, um sich nicht selbst einen verkohlten A... zu
holen.
Außer der üblichen Ansage passiert nicht viel, und diejenigen, die im
Innenraum sind, gehen auch zurück in ihren Block. Die andere grüne
Gruppe hält sich dabei erstaunlich im Hintergrund.
Mitte der ersten Halbzeit dann der zweite Nebel, der dann doch eine
Präsenz der Grünen mit ein paar Hunden im Innenraum provoziert.
Zwischendurch wird immer einmal die Standhaftigkeit der Werbeträger und
des Zaunes angetestet. Anfang der zweiten Halbzeit ist es den Grünen zu
bunt geworden und man läuft am Zaun auf. Offensichtlich kommt es dabei
auch zum ersten Einsatz vom Pfefferspray.
Zum Ende des Spieles hin entdecken die Grünen im Block dann noch einen
Fahnenmasten, der sich als nicht standhaft erweist. Kurz wird er umgelegt
und wie ein Spieß durch den Block gereicht. Damit reicht es auch endlich
den Grünen vor dem Block, die denselbigen stürmen und wahllos mit
Pfefferspray um sich sprühen. Räuber Hotzenplotz lässt grüßen. Einmal
mehr erwischt es natürlich eine ganze Menge Unbeteiligte.
Und so stellt sich auch die Frage, ob "diese Datei" nicht noch
um zwei Kategorien erweitert werden muss, nämlich Kategorie O und P.
Ach ja, Fußball gespielt wurde an diesem Tag auch noch: Kiel gewinnt
souverän mit 4 : 1. Ganz böse Zungen behaupten deshalb auch, dass einige
Lübecker schon deshalb Tränen in den Augen haben.
Wir schaffen es gerade noch, uns so rechtzeitig zu verabschieden, dass wir
die letzte Lücke in der Absperrung erwischen, um zum Taxistand zu
gelangen. Hinein und ab durch die Mitte. So können wir noch gemütlich
eine Tüte bei McD erwerben und erreichen den ICE um 16:12 Uhr, der bis
nach Hannover durchfährt. Die Rückfahrt verläuft dann auch
unspektakulär. 21:00 Uhr liege ich mit einem Glas Rotwein auf dem
heimischen Sofa.
Ein gelungener Mc Doof Ticket Nachmittag neigt sich dem Ende.
P.S.
Aus gut unterrichteten Kreisen war noch zu hören, dass das Taxi noch sehr
lange die einzige Verbindung zum Hbf war.
Abschließend ein Gruß an Micha aus Fulda.
