Am nächsten Morgen
klingelt der Wecker einfach viel zu früh. Doch dennoch müssen wir
gerädert durch die Wärme im Zimmer und die Mücken aufstehen, denn heute
ist Doppler Tag.
Genießen wir also unser gemütliches Frühstück auf dem Zimmer, obwohl
dies eigentlich verboten ist. Und ich habe es ja schon angedroht, dass
quasi bei einer Tasse Kaffee mein Erguss zum Thema dänische
Jugendherberge kommen soll:
Rauchen im Zimmer ist verboten, kein Problem. Essen im Zimmer ist
verboten, schon mehr ein Problem. Alkoholhaltige Gertränke sind in der
ganzen Jugendherberge verboten, sofern es sich um Mitgebrachtes handelt.
Dafür gibt es ja einen Alkoholausschank in der Herberge. Absurd. Wird man
mit eigenen Getränken erwischt, wird eine Strafgebühr in Höhe des
Preises einer Flasche Wein der Herberge fällig. Kein Kommentar.
Badezimmer ist zu wischen, der Wohnbereich zu saugen, die Betten
abzuziehen (ist ja o.k.) und der Mülleimer ist zu leeren.
... und das alles, weil die Jugendherberge kein Hotel und billig ist, was für 2
Personen folgendes bedeutet :
Zimmerpreis |
450 DKR |
|
Gästekarte | 70 DKR | entfällt nur bei Vorlage eines int. JH Ausweises |
Frühstück | 100 DKR | |
Bettwäsche | 100 DKR | |
Fernsehen | 25 DKR | |
Zwischensumme | 745 DKR | |
Kreditkartengebühr | 33,5 DKR | 4, 5 % der Rechnung |
Gesamt | 778,5 DKR | |
oder | 105 Euro |
... echtes Schnäppchen. Da
hat man auch kein Bedürfnis das Best Western nebenan aufzusuchen. Wir
haben uns glücklicherweise alle Komfortleistungen gespart und damit nur
920 DKR für zwei Nächte (62 Euro pro Nacht) bezahlt. Die Folgen bekommen zu Beginn der
Tour dann Nobbi und Zico zu spüren. Das Bett im Schlafraum ist auch keine
wirkliche Alternative mit 225 DKR ohne Nebenleistungen. Ach ja, eins hat
die JH schon, denn das Stadion von Fredericia ist keine 100 m entfernt.
Der Kaffee ist leer und damit soll es auch gut sein. Widmen wir uns lieber
wieder dem Wesentlichen.
Gegen 10:00 Uhr brechen wir auf. Unser erstes Ziel ist das Stadion in
Arhus, um ein vormittägliches Foto Shooting zu starten. Danach geht es
weiter in Richtung Viborg. Der Himmel verdunkelt sich und erste kleine
Schauer begleiten uns. Kurz nach 13:00 Uhr sind wir am Stadion.
2 für 1 Ticket besorgt und hinein ins Stadion.
Ein gute Viertelstunde vor dem Anpfiff erklingt eine dänische Version von
John Denvers Annie's song, vielleicht die Vereinshymne, und passend zu den
melancholischen Tönen öffnet der Himmel seine Schleusen. Ein
wolkenbruchartiger Regen ergießt sich über Viborg. Selbst die
Cheerleader kommen nicht auf das Spielfeld. Und wie heftig es regnet,
zeigen auf die Fotos vom Spiel.
Die knapp hundert Heimfans bringen zum Anpfiff eine Schalparade sowie ein
paar Schwenkfahnen und Doppelhalter. Trotz der geringen Anzahl ist der
Support der Heimfans ordentlich. Erst Mitte der zweiten Halbzeit erlahmt
die Gruppe. Aber das liegt am Spielverlauf. Denn genau zu diesem Zeitpunkt
blühen die 150 mitgereisten Esbjerg Fans auf, die bis dahin nur durch
etwas Konfetti zum Spielbeginn aufgefallen sind.
Und damit sind wir schon beim Spielverlauf. In der ersten Halbzeit ist das
Spiel ausgeglichen, den Führungstreffer für Esbjerg legt sich Viborg fast selbst
rein. Das gleiche Bild ergibt sich auch bis zur 75. Minute, als der zweite
Treffer für die Gäste fällt. Danach folgt ein Scheibenschießen und das
Spiel endet 0 : 5.
Zum Stadion fällt mir nur eins ein: quadratisch, praktisch und besser als in Nordsjaelland.
Wir verlassen das Stadion und begeben uns auf den Weg zur zweiten Partie
des heutigen Tages in Arhus.