Die Nacht war viel zu kurz. Dennoch brechen wir kurz nach 11:00 Uhr in Richtung Parma auf. Das angedachte Programm vor dem Spiel reduziert sich dann auch auf einen kurzen Stadtrundgang, nachdem wir das Auto bereits direkt am Stadion abgestellt haben. Eine Dreiviertel Stunde vor Spielbeginn sind wir wieder zurück.

Zunächst werden wir wegen der Eintrittskarten hin und her geschickt. Zwei Personen sollen frei sein, zwei sollen zahlen. Also erst mal zwei Karten für die Curva von Parma zu je 20 Euro gekauft und wieder zum Eingang. Leider haben wir die falschen Karten erworben, da die Behindertenplätze auf der Tribüne sein sollen. Nach kurzer Diskussion dürfen wir dann aber alle vier in die Curva. Diese ist nicht überdacht und die Sitze sind ziemlich versifft. Für 20 Euro eine Zumutung, aber unsere Nachbarn reichen uns schnell ein paar Seiten der Gazetta, um die Sitzschale abzudecken.

Ansonsten ist das Stadion sehenswert, einer der empfehlenswerten in Italien.

Der Zuschauerzuspruch ist eher mäßig, was nach dem misslungenen Saisonauftakt von Parma nicht verwunderlich ist.

Die Parma Boys haben ihre Kurve mit verschiedenen Graffitis schön gestaltet und wissen auch durch eine gelungene Choreografie zum Einlaufen der Mannschaften zu überzeugen. Die Lautsprecheranlage für den Einpeitscher könnte allerdings durchaus einmal eine Überholung vertragen. Klingt der Sound doch, als habe man die Anlage dem nächsten Muezzin von seinem Minarett abgehandelt. Das Gequäke wirkt mit der Zeit äußerst nervtötend. Die Stimmung im enttäuschenden Lazio Block ist mäßig. Außer etwas Pyro, ein paar Donnerschlägen und einem Spruchband nicht wirklich viel.

Dies entspricht auch der Leistung der Mannschaft, die uns erneut enttäuscht. Irgendwie völlig leidenschaftslos. Parma hingegen liefert eine überzeugende Leistung ab, die durch 2 herrliche Tore, welche allein das Eintrittsgeld wert sind, gekrönt ist.

Nach dem Spiel ist bei uns allen der Akku leer und so bleibt nur die sofortige Rückfahrt.