Samstag, 05.03.2005, 20:00 Uhr
Stade de la Meinau, Strassburg
Racing Strassburg vs. Ajaccio 1 : 0

Zuschauer 19.873

Alles hätte so schön sein können. Wenn das Taxi, welches wir zum Gottlieb Daimler Stadion bestellt hatten, auch wirklich gekommen wäre. Aber so stehen wir dumm herum und fluchen. Zurück zur Straßenbahn. Auf dem Weg dorthin scheitert der Versuch, noch ein paar andere Bielefelder für den Trip nach Straßburg mit dem Auto zu begeistern. Selbst die von mir in Aussicht gestellte Kiste Bier und freien Eintritt vermag niemanden umzustimmen.

Frustriert quetschen wir uns in die nächste Bahn, die uns zum Hauptbahnhof bringen soll. Die Bahn ist auch nicht gerade schnell unterwegs und so wird es auch noch für den angedachten Ausweichzug sehr eng. 17:56 Uhr, aussteigen am Hauptbahnhof. Ein kurzer Sprint zum Schließfach, Klamotten raus, ab auf den Bahnsteig. 18:01 Uhr, damit haben wir es eine Minute vor der Abfahrt geschafft. Wie fast immer, wenn wir uns beeilt haben, ist der Zug natürlich verspätet.

Aus den zehn angekündigten Minuten werden auch mehr und so wird es mit dem Anschluss in Karlsruhe wieder eng. Wie eng, wird uns allerdings erst klar, als die Ansage kurz vor Karlsruhe kommt. Unser Anschluss wird als einziger schon gar nicht mehr erwähnt. Raus aus dem Zug, Sprint runter, Sprint im Tunnel, Sprint hinauf. Auf halber Treppe hören wir die Pfeife. Aber wir haben Glück. Es gab noch einen schnelleren Sprinter, der bereits in der Tür des abfahrbereiten Zuges steht und sich auch nicht dort hinaus bewegt. Danke an diesen Unbekannten, denn so können auch wir noch einsteigen.

Der Zorn aus Stuttgart ist mittlerweile gewichen und wir beschließen, doch noch ein widerliches Halbzeithopping auf die Beine zu stellen. Zum zweiten Mal wird telefonisch ein Taxi geordert, diesmal zum Bahnhof in Kehl. Umsteigen in Appenweier, ein Bahnhof für den man etwas Zeit benötigt. 20:24 Uhr Ankunft in Kehl. Das Taxi steht am Eingang. Kurzer Stopp am IBIS Hotel an der Europabrücke (49 Euro für das DoZi), Klamotten abgegeben und weiter zum Stade de la Meinau. 20:40 Uhr, wir stehen vor dem Eingang. Knapp 15 Euro für die Taxifahrt, dafür aber auch zwei Freikarten für uns.

Pünktlich zum Halbzeitpfiff sind wir im Stadion. Auch unsere Autofahrer sind erst vor zehn Minuten eingetroffen. Der Schnee unterwegs auf den Landstraßen war wohl etwas heftiger als erwartet. Hinauf auf die Tribüne, auf der auch schon der Lohner mit zwei Bekannten sitzt.

Eine Halbzeit Abstiegskampf in der ersten Liga erwartet uns noch. Für spielerischen Glanz bleibt dort wirklich kein Platz. Und so stellt sich am Ende doch die Frage, ob man hier wirklich richtig war.

Der Support der Straßburger Fans ist ordentlich und ob die kurzfristig im Gästeblock auftauchenden Gestalten wirklich aus Ajaccio kommen, bleibt im Dunkeln.

Nach dem Spiel geht es zur Hauptstraße, wo wir auf unser Taxi warten. Auf öffentliche Verkehrsmittel haben wir keinen Bock mehr. Schon zehn Minuten vor der verabredeten Zeit rauscht das Taxi an. Gemächlich geht es durch den Abreisestau zum Hotel zurück. Für heute reicht es.