Sonntag, 17.10.2004, 15:00 Uhr
Stadio Artemio Franchi, Florenz
AC Florenz
vs. AC Siena 0 : 0

Zuschauer 29.700

Gegen 09:30 Uhr brechen wir von unserer Ferienwohnung in Richtung Florenz auf. Trotz 150 km Landstraße geht es an einem Sonntagvormittag gut voran, sieht man davon ab, dass wir diverse sinnlose Geschwindigkeitsbeschränkungen einfach ignorieren. So sind wir schon gegen 11:30 Uhr in Florenz. Die Zeit reicht damit noch für einen touristischen Schnelldurchlauf. Palazzo Pitti über den Ponte Vecchio bis zum Dom und zurück. Danach noch ein Abstecher zur Piazza Michelangelo mit einer tollen Aussicht über das sonnige Florenz.

Weiter geht es zum Stadio communale. Wir fahren so weit wie möglich bis an das Stadion heran, bis es an einer Polizeisperre vermeintlich nicht mehr weiter geht. Den Behindertenparkausweis gezeigt, wir dürfen passieren. Ein freundlichen Polizist eskortiert uns bis zu den Behindertenparkplätzen. Eine Kollegin nimmt uns in Empfang, weist uns einen Parkplatz zu und erklärt uns noch, wo wir den Ausweis hinlegen sollen. Und das scheint auch notwendig, denn während wir aussteigen, werden gleich zwei unserer Nachbarn abgeschleppt.

Kurzer Rundgang um das Stadion und dann zum Eingang. Die Ticketfrage ist mal wieder nur vage geregelt. Ich hatte vor gut zwei Wochen eine E-Mail an den AC Florenz gesendet. Nachdem ich schon glaubte, dass wieder einmal keine Reaktion kommt, schellte eines Abends das Telefon und eine Dame vom AC Florenz meldete sich und versprach uns im Laufe des Gesprächs Freikarten. Es tatsächlich klappt tatsächlich. Wir werden ins Stadion gelassen und warten dort ein paar Minuten, bis ein wichtig wirkender älterer Herr uns bis zu unseren Plätzen begleitet. Va bene.

Es ist Lokalderby und so gilt es vor dem Spiel auch verschiedene Nettigkeiten auszutauschen. Mal lautstark, mal mit Spruchbändern und die entsprechende Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Zum Einlaufen der Mannschaften haben die Siena Fans eine Pappkartenchoreografie organisiert, die man als gelungen bezeichnen kann. Pyrotechnik gibt es von beiden Seiten so gut wie gar nicht. Aber angesichts eines strahlenden Himmels und 20 Grad wäre auch nicht mit einer entsprechenden Wirkung zu rechnen gewesen.

Das Spiel kann man abhaken. Ein wirklicher Grottenkick. Das bislang schwächste Spiel, was wir bislang in Italien gesehen haben. So kann ich mir in der zweiten Halbzeit nach dem x-ten Fehlpass auch ein herzhaftes „dilettanti“ nicht verkneifen.

Der Support ist dennoch ordentlich. Zum Teil scheint er auch etwas in dem großen nicht überdachten Rund zu verpuffen.

Das Spiel endet wie es begann, ein lausiges 0 : 0. Nach zwei Stunden Rückfahrt sind wir wieder „daheim ist daheim“ in unserer Wohnung.