Immer wenn das Spiel gegen Cottbus auf dem Plan steht, schleicht sich ein merkwürdiges Bauchgefühl ein. Meist geht Arminia als deutlicher Favorit ins Rennen, ohne dass die vermeintlich sicheren drei Punkte wirklich auf dem Punktekonto landen.
Die destruktive Spielweise der Lausitzer verhindert dann auch heute ein ansehnliches Spiel. Arminia tut sich auch außerhalb der derzeitigen Krise immer schwer, das Spiel zu machen. Schon zum Ende der ersten Halbzeit entlädt sich ein Unverständnis über die Personalentscheidungen des Trainers, in dem Jonas Kamper lautstark von den Rängen gefordert wird. Als es dann endlich in der zweiten Halbzeit so weit ist, dass er eingewechselt wird, stellt er sich auch gleich als Aktivposten für die Mannschaft vor. Nach einem bereits knapp vergebenen Kopfball, drischt er mit einem Weitschuss der Ball in den Winkel. Damit ist die Brechstange zunächst vermeintlich erfolgreich gewesen.
Die Reaktion des Torschützen ist, auch wenn gegenüber der Presse heruntergespielt wird, bezeichnend. Kein Jubel, sondern ein Sprint zur Auswechselbank, auf der er wie vorher Platz nimmt. Dann erst der Jubel mit den anderen Spielern.
Und dann folgt ... eine Kopie des Frankfurt Spiels. Wieder schafft es die Truppe nicht, den Sieg einzufahren und kassiert mit der Schlusssekunde nach einem unberechtigtem Freistoß den Ausgleich. Ein ganz bitterer Moment, der sich aber schon etwas andeutete, hat Cottbus in der Zeit nach der Führung doch mehr Chancen als im gesamten Spiel zuvor.
Der Support hingegen ist deutlich besser als die Leistungen der eigenen Mannschaft und sollte diese eigentlich aufbauen. Ist dies die Erkenntnis, dass es nicht wirklich an der Mannschaft liegt? Ein einsamer Schreihals auf der Haupttribüne fordert bereits "Middendorp raus".
Der Schonung der Stimmen zu Beginn des Spiels geben sich die Arminia Anhänger nur sehr eingeschränkt hin. Auch wenn die Aktion durch ein Spruchband untermauert werden soll, ist der Support nicht wesentlich leiser als sonst. Und es dauert keine zehn Minuten, bis der gesamte Block wieder die Stimmbänder in Bewegung hat. Und auch die Hängung der Fahnen zeigt kein einheitliches Meinungsbild zu den Vorgängen, die wohl Auslöser für diese Aktion sind.
Der Gästeblock ist nur mäßig im Vergleich zu den bisherigen Spielen bevölkert und tritt nicht durch besondere Aktionen in Erscheinung.
Ein Gruß geht an Torsten Sch.: Man unkt über das Grauen und schon passiert es.