Heute steht für uns das Unternehmen Länderpunkt Slowenien auf dem Programm. Als wir aufstehen und aus dem Fenster sehen, verheißt das Wetter nichts Gutes. Es schüttet wie aus Eimer. So wird der Vormittag aus weitgehend verdaddelt. Aufgrund der gestrigen Stauerfahrungen brechen wir schließlich äußerst frühzeitig auf.

Die ersten zehn Kilometer bis zur Autobahn gleichen einer Wasserschifahrt. Auch auf der Autobahn verändert sich das Bild nicht nachhaltig. Mehr als 100 km/h sind heute nicht drin. Kurz vor Gorica verwandelt sich der Wasserfall dann immerhin schon in einen leichteren Landregen. An der Grenze bekommen wir sogar noch eine Landkarte der Region in die Hand gedrückt. Ein wohl eher seltener Service, der die zu zahlenden 1,50 Euro für knapp 20 km Autobahn verschmerzen lässt.

In Ajdovščina fahren wir von der Schnellstraße ab und geraten sofort in ein kleineres Gewerbegebiet mit einem LIDL. Da noch über eine Stunde bis zum Spielbeginn verbleibt, können wir locker die Einkäufe des Tages erledigen. Einen deutlichen Preis- oder Sortimentsunterschied können wir nicht ausmachen. Die Preise sind zwar etwas niedriger, fallen aber nicht so deutlich ab wie beim Benzin oder Zigaretten. Der Wunsch, einige slowenische Euromünzen zu erhalten, scheitert selbst bei einer Bank.

Nach weiteren fünf Minuten Fahrt stehen wir vor dem Stadion. Es ist 15:30 Uhr und der Regen legt eine Pause ein. Wir stellen uns auf der Geschäftsstelle vor und ernten mitleidige Blicke ob unserer Anwesenheit. Der Herr dort spricht deutsch und erklärt uns dann auch gleich, dass wir heute keine Spielqualität wie beim FC Schalke 04 erwarten können, dessen Fans er offensichtlich ist. Mit Freikarten und einem Wimpel in der Hand verlassen wir die Geschäftsstelle und nehmen unsere nicht überdachten Sitzplätze ein.

Schon 10 Minuten nach Spielbeginn hat sich die Prognose hinsichtlich des Spielniveaus auch schon bestätigt. Schlechte Regionalliga Spielkultur könnte man das Ganze nur geschönt nennen. Wir haben heute mal wieder ein Land erreicht, in dem der Fußball nur eine Randsportart darstellt. Und auch mit Celje, dem Gegner, verbinde ich mehr den Handball und den dortigen Ultramarathon.

Derweil setzt auch wieder der Regen ein. Während Julian die Schirme aus dem Auto holt, setzt ein Run über die kleine überdachte Tribüne ein, dem ich mich anschließe. Die Schirme sind dennoch nicht fehl am Platze, regnet es doch etwas durch.

Fans sind von beiden Seiten Fehlanzeige. Dennoch wird das Spiel von der nunmehr vollen Tribüne lautstark kommentiert, was zu einem ordentlichen Unterhaltungswert führt.

Der Gast aus Celje gewinnt schließlich mit 2 : 0. Verlassen wir das Stadion und begeben wir uns bei weiter strömenden Regen zurück in unser Feriendomizil.