180 Kilometer Autofahrt liegen vor, um nach ziemlich genau einem Jahr wieder ein Spiel der Oberliga Hessen in Angriff zu nehmen. Und als hätte jemand in seinem Kaffeesatz gelesen, leistet er am Vorabend noch ein Amüsement, indem er die Wichtigkeit dieser Oberliga erklärt.

Mathilde wird gegen 11:30 Uhr in Betrieb genommen und gemütlich rauschen wir im Spritsparmodus gen Fulda. Eine Viertelstunde vor Spielbeginn treffen wir am Stadion ein. Kurz zuvor hat Mathilde einen schlechten Batteriestatus verkündet, eher merkwürdig, wenn sie an den Strom gehängt ist. Ist aber auch egal.

Zurück zur Sache. 15 Minuten vor Spielbeginn ist deutlich ausreichend, um rechtzeitig zum Spielbeginn (fast) alle Notwendigkeiten des täglichen Lebens erledigt zu haben. Lediglich der Zustand des Fanshops lässt schon ahnen, dass wir heute auf der Suche nach der Vereinsnadel nicht erfolgreich sein.

Immerhin, es gibt gut 30 heimische Anhänger, die sich mit Fahnen und zwei Trommeln supportwillig zeigen. Warum diese allerdings in drei Grüppchen verteilt stehen, können sie wohl nur selbst erklären. Immerhin leisten sie in Abhängigkeit vom Spielverlauf einiges an Unterstützung.

Gästefans, Fehlanzeige. Oder doch nicht? Als kurz vor dem Seitenwechsel leichter Regen einsetzt, kommen wir kurz ins Grübeln. Aber ist der Schirm in Vereinsfarben des Gastverein nicht doch nur Zufall?

Das Stadion Johannisaue ist das drittgrößte der Oberliga Hessen und sehenswert. Nur die weiträumige Leichtathletikanlage wirkt störend.

In den ersten 30. Minute hat der Gast aus Ober Roden die Überhand und wir fragen uns schon, warum Borussia so hoch in der Tabelle angesiedelt wird. Doch danach wendet sich das Blatt. 3 Minuten vor dem Halbzeitpfiff trifft ein Herr namens Djappa zum Führungstreffer. Woher ich diesen Namen kenne, erschließt erst die spätere Internetrecherche: 2 Jahre SSV Reutlingen in der 2. Liga sind die Lösung. In der zweiten Halbzeit verläuft die Partie sehr einseitig. Der 2 : 0 Sieg der Gastgeber ist für die Gäste dann auch recht schmeichelhaft.

Verlassen wir das Stadion und begeben wir uns auf den Rückweg. Ein genauere Betrachtung ergibt, dass Mathildes Elektrozufuhr defekt ist. Glücklicherweise finden sich die erforderlichen Kleinteile im Fußraum wieder. Glück im Unglück, an einem Tag der im Hinblick auf die Oberliga Hessen nur die Erkenntnis bringt, dass wir sie wohl niemals komplettieren werden.

Durch die Neustrukturierung der Ligen ab Level 3 im nächsten Jahr wird sich das von selbst erledigen.